Rückblick auf den VLB Kongress
Der VLB Kongress liegt hinter uns, und wir bei Prüstel Spedition blicken auf spannende Diskussionen und wertvolle Einblicke zurück. Während viele Referenten über die Theorie von KI, Nachhaltigkeit und CO₂-Reduktion sprachen, haben wir einen anderen Weg gewählt: Wir berichteten aus der Praxis – über unsere Erfahrungen mit E-Lkws, die täglichen Herausforderungen und unsere Learnings.
Warum setzen wir überhaupt E-Lkws ein?
Weil wir einen Beitrag zur CO₂-Reduktion leisten, die Mobilitätswende aktiv mitgestalten und uns einen Vorteil gegenüber den Wettbewerbern sichern wollen.
Die Implementierungsphase:
Gemeinsam mit unseren Kunden haben wir die Anforderungen analysiert. Nur Volvo und Renault konnten uns bereits im Oktober 2024 mit Fahrzeugen beliefern – Daimler und MAN folgen erst 2025. Neben den bekannten Kosten für Diesel-Lkws mussten wir klären: Wie muss die Kostenstruktur für E-Lkws aussehen? Was darf eine Kilowattstunde kosten? Und welche Ladeinfrastruktur steht in Deutschland überhaupt zur Verfügung? Nicht zu vergessen: Unsere Berufskraftfahrer benötigten Schulungen und Betreuung, um sich mit der neuen Technologie vertraut zu machen.
Positive Erfahrungen:
- Reichweitenangst? Unbegründet! Es gibt viele Lademöglichkeiten, auch öffentliche.
- Wetterbedingungen? Nur 13 % mehr Stromverbrauch in der kalten Jahreszeit.
- Topografie? Dank Rekuperation kein Problem.
- Dispositionsaufwand? Deutlich weniger als erwartet.
Herausforderungen im Alltag:
- 90 % muss beim Laden abgesattelt werden – das kostet Zeit, Geld (Parkgebühren und Verschleiß) und sorgt für Unmut bei den Fahrern.
- Die Überzeugung der Berufskraftfahrer war eine weitere Hürde.
- Zu Beginn gab es häufige Updates der E-Lkws.
- Der Aufbau einer eigenen Ladeinfrastruktur am Standort war unerlässlich.
Wirtschaftliche Herausforderungen:
- E-Lkws sind 2,5x so teuer wie Dieselfahrzeuge.
- Geringere Wartungspauschalen? Fehlanzeige.
- Die aktuellen Strompreise sind noch nicht attraktiv.
- Die Mautbefreiung endet 2025 – ab 2026 rechnen wir mit Belastungen (unserer Meinung nach viel zu früh).
Unser Wunsch:
- Erweiterung der öffentlichen Ladeinfrastruktur ohne Absatteln.
- Ladeinfrastruktur bei Verladern und in der Industrie.
- Verbesserung der Batterietechnologie: leichtere Batterien mit hoher Ladegeschwindigkeit.
- Eine klare Positionierung der Politik, um Unternehmern Entscheidungen zu erleichtern.
- Ein schnelleres Wachstum der Elektroflotte.
Vielen Dank an alle, die nach unserem Vortrag an unseren Stand kamen und sich für unsere Erfahrungen interessierten!
Wir bleiben dran – für eine nachhaltige und zukunftsorientierte Logistik!
24. Februar 2025